#GovCamp: Public Transport Data in Österreich (Robert Harm, Sergey Hauk, Daniel Blauensteiner)

Sessionname: Open Transport Data
Host: Robert Harm, Sergey Hauk, Daniel Blauensteiner

Die Echtzeitdaten des Routing-Services wird in einem speziellen Format bereitgestellt. Daneben gibt es die General Transport Feed Specification (aus GTFS entstanden), die für EntwicklerInnen interessanter wäre, weil Apps international angeboten werden können.

Die Wiener Linien transportieren pro Jahr ca. 1 Milliarde Passagiere. Die Echtzeitdaten der Wiener Linien stehen unter https://www.data.gv.at/katalog/dataset/9c203fec-dc0d-412c-a7a3-7fd77d0346f1 als OGD-Datensatz zum Download. Die “Openness” sieht man auch daran, dass es keine physische Zutrittsbeschränkungen beispielsweise zur U-Bahn gibt. Als Tourist kann man von der Vielfalt der Möglichkeiten in Wien den öffentlichen Verkehr zu nutzen überfordert sein. Daneben kann der Tourist kann unter einer Vielzahl an Apps wählen, die ihre jeweiligen Stärken und Schwächen haben. Voraussetzung dazu ist natürlich Internetzugang. Viele der Services bieten aber keinen einfach zu erschließende Übersicht über den Status des öffentlichen Verkehrs.

Nachdem Transportdaten eine so große Bedeutung haben, sind Standards sind in diesem Bereich von großer Wichtigkeit. Sergey erklärt weiter, dass die Auffindbarkeit von Webseiten aus dem Blickwinkel der Search Engine Optimisation enorm wichtig ist. Sobald jemand Transportdaten auf Webseiten veröffentlichen möchte, ist GTFS DER Standard, nachdem diese Daten veröffentlicht werden sollten – Google rankt Seiten, die Daten in diesem Format anbieten auch besser in Suchergebnissen.

Aus dem Blickwinkel eines Entwicklers bieten einige der Apps, die Routinginformationen für Wien anbieten, ein eingeschränktes Service, obwohl wesentlich mehr an Daten über die Schnittstelle bereitgestellt würden. Allerdings ist seit 2012? relativ wenig neues passiert. Außerdem ist das Thema komplex, was man an der Zahl der Benutzerfragen in diversen Diskussionsforen erkennen kann. Kürzlich hat man versucht im Rahmen eines Hackerton die Daten der Wiener Linien als GTFS-Feed anzubieten und dieser Versuch so weit ist unter http://www.gtfs.at/ verfügbar.

Sergey Hauk präsentiert den aktuellen Status der Anzeige des öffentlichen Verkehrsnetzes, wie es aktuell auf Google Maps angeboten wird. Aussage ist, dass es eine statische Übersicht ist, die nicht von den bereitgestellten Echtzeitdaten profitiert. Allerdings ist ein “echter” Fahrplan auf Google Maps nicht verfügbar. Fahrpläne sind eigentlich ein recht komplexes Thema, denkt man an Ausnahmen wie Fahrzeiten an Wochenenden, Feiertagen etc. Sergey arbeitet aktuell an einem Service, dass das für EntwicklerInnen nicht sehr freundliche Format der Echtzeitdaten Wiens in ein GTFS-Format konvertieren wird.

Daniel Blauensteiner, Open Data beauftragter der Wiener Linien: Die Beschränkung der Bereitstellung der Daten nur für die Wiener Linien wird als nicht zielführend empfunden. Verkehrsauskunft Österreich http://www.verkehrsauskunft.at/ sollte der Anbieter von Verkehrtsdaten im GTFS-Format für ganz Österreich sein.

Diskussion
Stefan Pawel: Die ursprüngliche Idee von Open Data war ja, dass Open Data Veredler die Daten aufgreifen und Services darauf anbieten. Es sollten nicht nur die Öffentlichkeit gefordert sein, diese Formatkonvertierungen anzubieten.

Antwort Robert Harm: Ein Verkehrsbetrieb sollte möglichst viele Schnittstellen anbieten, damit möglichst viele andere Services anbieten.

Patrick Wolowicz: Die App “Wann” wird aktuell in vier Städten angeboten. Obwohl die ÖPNV-Schnittstelle in allen diesen Städten verwendet wird, war für jede dieser Städte ein individueller Entwicklungsaufwand notwendig. Hinweis: Bei der Verkehrsauskunft Österreich besteht die “Gefahr”, dass diese sich für diese Konvertierung nicht zuständig fühlen werden, da der Dateneigner (in diesem Fall) ja die Stadt Wien ist.

Roland Giersing: Der erste Schritt ist es ein Format zu haben, das exportiert werden kann, der zweite Schritt wäre es, in Format zu wählen, dass weit verbreitet und von der Entwicklergemeinschaft “akzeptiert” ist.

Daniel Blauensteiner: Wir müssen auch rechtliche Rahmenbedingungen zuerst klären, da die Daten über VOR.at und die VAO gespielt werden.

Roland Giersing: Es besteht Bedarf nach Fahrplandaten, selbst wenn dieser Stand nicht ganz aktuell ist. Stefan Pawel: In Linz AG wurde argumentiert, dass Fahrplandaten nicht herausgegeben werden, weil sich die LinzAG das Recht vorbehält, schnell auf Änderungen reagieren zu können.

Patrick Wolowicz: Jedes Routing-Service in Österreich verwendet für die Routing-Informationen ausschließlich Plandaten.

Roland Giersing: Die juristische Diskussion ist der größere Aufwand als die tatsächliche Konvertierung in das GTFS-Format.

Patrick Wolowicz: Es gibt den Wunsch der Community nach einem einheitlichen, stabilen Format um ein Service anbieten zu können, das die Verkehrsdaten nach GTFS konvertiert werden.

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Public Transport Data (R. Harm, S. Hauk, D. Blauensteiner)
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