Session5: ePartizipation im Grätzl

Max Harnoncourt, factline

Gesammelte Notizen der moderierten Diskussionsrunde:

Kleine Gemeinden haben weniger Mittel sich um E-Partizipationselemente zu kümmern als größere Gemeinden. Insbesondere komplexe Planungstools (für zB. Radweg, Wildbachverbauung) sind kostenintensive online Verfahren was technologische Infrastruktur betrifft. Wien hat zB. ein sehr gut ausgebautes Grätzlmanagement, was aber auch mit Kosten verbunden ist.

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Auf Augenhöhe respektvoll von der Gemeinde informiert zu werden ist ein wichtiger Schritt um sich als BürgerIn ernstgenommen zu fühlen. Dies sollte aktuell zur Norm werden und elektronische Möglichkeiten können hier auch kostengünstig eingesetzt werden. Für sämtliche Änderungen im Bezirk können Informationen helfen, damit sich BürgerInnen darauf einstellen können.

Menschen zur Beteiligung zu motivieren ist ein wichtiger Teil sämtlicher Projekte. Beteiligungsraten sind selbst bei Kommunikation an die Grundgesamtheit der Betroffenen meist sehr überschaubar. Persönliches Anschreiben von zB. dem/r BürgermeisterIn zeigt BürgerInnen Wertschätzung und motiviert zur Teilhabe. Dennoch nimmt nur ein Bruchteil der direkt angesprochenen BürgerInnen an Beteiligungsprozessen (offline und/oder online) teil.

Gründe für die niedrigen Beteiligungsraten sind oft die Lebensumstände der BürgerInnen. Meist arbeiten beide Elternteile und nutzen die spärliche Freizeit lieber mit Kindern und Freunden als sich in partizipative Verfahren einzubringen, deren Ausgang im Sinne der jeweiligen Personen nicht unbedingt gesichert ist. Selbst bei konkreten Stadtentwicklungen vor der Haustür wird prozentuell sich nur wenig eingebracht. Mobilisation funktioniert hingegen dann, wenn es eine konkrete Gefahr abzuwehren gilt, wie zB. die Autobahn, das Kraftwerk, etc.

Kosten für die Beteiligung sind sowohl für BürgerInnen als auch für die Gemeinde vorhanden. Um BürgerInnen zu motivieren sollte Beteiligung zB. steuerlich absetzbar sein, oder extra Urlaubstage ermöglichen. Wenn eine Gesellschaft eine aktive Bevölkerung will, sollte das dieser Gesellschaft auch etwas wert sein. ZB. in Luxemburg erhalten Erwachsene, die sich auf Kinderlagern engagieren extra Urlaubstage. Ähnliche Attraktivierungsangebote könnten künftig auch im Freiwilligendienst notwendig werden – gegen das Auspendeln der MitarbeiterInnen der Freiwilligen Feuerwehr hilft das aber auch nichts, wenn es während den Regelarbeitszeiten zu brennen beginnt.

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